Das 1. Homepage FROSCH Kauf – Restjahr 2014
1. Frosch Beitrag Oktober 2014
Die Geschichte eines Austin Healey Sprite MK I – Frosch – Frogeye – Bugeye
„I had a dream!“
Ich habe es gewagt; bin seit 9/2014 Besitzer eines Austin Healey Sprite MK I, Baujahr ?7/1960?:
Sprite = Kobold, Gespenst
Als ich dieses Jahr mit einem Freund zusammen in einem Volvo PV 544 an der Heidelberg Historic 7/2014 teilgenommen habe, kam wieder die Diskussion auf, welcher Oldtimer es doch auch wert wäre zu besitzen und zu fahren. Bei der Fahrzeugabnahme sah ich dann nach langer Zeit einmal wieder einen Austin Healey Sprite Mark I, ein sogenanntes Frogeye – amerikanisch Bugeye. Ein typischer englischer Roadster ohne Komfort aber mit viel Fahrspaß!
Also nach Beendigung der Oldtimer Rallye zum Thema Frosch recherchiert. In der ersten Ausführung wurden von 1958 bis 1961 ca. 50000 hergestellt. Als RHD wurde er ohne Heizung, als LHD für Europa und Amerika ab 1960 mit Heizung gefertigt. Das Fahrzeug kostete damals 669 englische Pfund. Ab 1962 gab es das Fahrzeug dann mit einen 1098ccm Motor, anstatt des ursprünglichen 948ccm Motors.
Also habe ich angefangen, nach Fröschen im Internet und Oldtimer Zeitschriften Ausschau zu halten! Das Frogeye gab es in diversen Farben. Im Verlauf der Produktionszeit war es außerdem ein Fahrzeug, welches viele „Bastel-Veränderungen“ erleben konnte – Motoränderung, Vergaseranlage, Scheibenbremsen, Ölkühler, Ausstattungsänderungen. Heute ein 1958 bis 1960 gebautes Originalfahrzeug zu finden ist sicherlich nicht einfach. Auffällig ist auch, dass der Frosch nicht häufig angeboten wird.
Mein Frogeye sollte die klassische Farbe englisch racing green haben, auf Speichenräder rollen und in der Lage sein, alltäglich bewegt zu werden!
Insgesamt war ich 3 Monate auf der Suche! Mit etwas Glück fand ich meinen Frog sozusagen „ums Eck rum“ im Rhein-Main-Gebiet in einer Oldtimer Garage mit Schwerpunkt Jaguar – englische Sportwagen. Zu diesem Zeitpunkt war das Modell leihweise zu Ausstellungszwecken in einem Modecenter ausgestellt. Hier konnte ich es erstmals besichtigen.
Ein paar Bilder aus der Werkstatt:
Lt. Unterlagen wurde der Roadster 7/60(??) für den amerikanischen Markt produziert und 1993 nach Deutschland zurück geholt, anschließend modifiziert und restauriert und hatte ab diesem Zeitpunkt (20.5.1993) dann nur einen Besitzer. Vom 07.05.2007 liegt eine Oldtimer Bewertung – Sachverständigengutachten mit der Gutachtennummer G07RH0288 vor. Laut diesem Gutachten wurde das Fahrzeug (durchgeführte Komplettrestaurierung mit vorhandenen Belegen, Original 1275 ccm AT – Motor mit 0 KM – Nr. RS73254) mit Zustand 2 bewertet und auf einen Wert von 20900,00 Euro geschätzt.
Nach diversen Telefonaten wurde das Fahrzeug dann in die Oldtimer Werkstatt zurückgeführt und folgten 2 ausgiebige samstägliche Probefahrten mit Einholen einer Zweitmeinung. Diese Inspektion verlief für mich zufriedenstellen. Zustand des Fahrzeugs 3+. Mir wurde dabei mitgeteilt, was alles nicht mehr original Austin Healey MK I ist und im Laufe der Zeit nachgerüstet wurde:
Original Austin Healey MK I (1958 – April/Mai 1961):
Karosserie
Keine vordere Stoßstange
Steckscheiben
Kein faltbares Dach
Verdeckbefestigung an der Windschutzscheibe
Kofferaum durch Innenraum erreichbar
Motorhaube u. Kotflügel einteilig
Heizung – ab 1960 für Europa u. Amerika
Nicht Orginal Austin Healey MK I:
ab 9/62 noch AH Sprite MK II ( HAN 7 / GAN 2 ) Überarbeitung mit
Scheibenbremsen
1098 ccm Motor mit 55 PS??
synchronisiertes Getriebe
mit Teppich verkleideter Innenraum
Schwarze Cockpit-Zierleisten erst ab 1969
Wechselstromlichtmaschine
Zusätzlicher Ölkühler
Lenkrad u. Schaltknauf Zubehör
Armaturenbrett Schalter
Drehzahlmesser
Trotz dieser vorgenannten Dinge habe ich das Auto gekauft.
Es erfolgte noch eine Inspektion, wurden alle Betriebsstoffe erneuert und am 04.10.2014 konnte ich den grünen Frosch dann endlich abholen. Freude groß! Zu diesem Zeitpunkt war ich noch der Meinung, dass das Fahrzeug mit einem 1098 ccm Motor mit 55 PS motorisiert sei. So ist es auch im Fahrzeugbrief vermerkt.
Leider ist der, bei den zwei Probefahrten noch funktionierender Drehzahlmesser, kurz nach der Abholung defekt. Bei aller „kontrollierter Euphorie“ hatte ich auch nicht realisiert, dass dem Frosch das Reserverad fehlt!
Man nennt so etwas auch „euphorische Verblendung“!
Auch bezüglich des Cabrioverdecks und der Steckscheiben hatte ich nicht richtig hingeschaut. Als ich das Verdeck und die Steckscheiben anbringen wollte, bemerkte ich, dass die Steckscheibenhalterungen an den Türen fehlten und das Verdeckgestänge mit Dach nicht passte. Hierzu war das Kürzen des Gestänges um 3cm notwendig und wurden als erste Investition neue, klare Kunststoffscheiben und die Steckscheiben-Rändelschrauben gekauft und eingebaut. Zusätzlich hatte ich vorab eine Auto Cover gekauft.
Fehlende Teile:
Reserverad
Frischluft Schlauch Motorraum
Werkzeug
2. Frosch Beitrag – 10/2014
Es folgten 2 ausgiebige Ausfahrten durch den Odenwald (95,5 und 57,0 km):
1. Ausfahrt Odenwald-Tour 18.10.2014 95,5 km
Reinheim – Überau – Hundert Morgen – Ober Klingen – Hassenroth – Hummetroth – Nieder Kinzig – Kirchbrombach – Mossautal – Güttersbach – Hüttenthal – Tromm links – Gasthof Schardhof – Hammelbach – Weschnitztal – Fürth – Brensbach – Reichelsheim – Groß Bieberau – Reinheim
2. Ausfahrt Odenwald 19.10.2014 57,0 km
Reinheim – Überau – Habitzheim – Lengfeld – Richtung GU – Richtung Höchst – Hering – Hassenroth – Hummetroth – Rodenstein – Groß-Bieberau – Reinheim
Probleme:
Beim täglichen Fahrbetrieb wurden weitere Probleme offenkundig. Mit Licht und Armaturenbeleuchtung kam es dreimalig zum breakdown. Dies passierte erstmalig am 10.10.2014 auf dem Weg zu meiner Arbeitsstätte. In einer Kurve Motor und Licht aus, Warnblinkanlage tot. Daraufhin habe ich das Fahrzeug mit Hilfe zur Seite geschoben und den ADAC informiert. Vorort konnte mir nicht geholfen werden, sodass der Frosch huckepack zur Oldtimer-Werkstatt transportiert wurde. Reparaturergebnis am selben Tag: durchgebrannte 35 Ampere Hauptsicherung. So etwas muss man wissen! Der 2. und 3. Breakdown (15.10.2014/02.11.2014) waren somit kein Problem mehr: ausrollen, Motorhaube auf und Sicherungswechsel. Allerdings ist dies keine Lösung. Für mich gravierender war allerdings, das nach den zwei Ausfahrten am rechten hinteren Speichenrad Ölspuren sichtbar waren, welche wahrscheinlich von einer Undichtigkeit des Radlagers/der Hinterachse herrühren. Hier ist die Werkstatt gefragt. Der dritte Knackpunkt ist z. Zt. das Standgas, welches mit warmen Motor beim Schalten teilweise mit der Drehzahl oben stehenbleibt und diese beim Auskuppeln nicht immer, sondern häufig nur mit Zwischengas abfällt.
Am 14.11.2014 hatte ich bei gutem Wetter endlich Zeit, mit einem Fachmann das Auto einer ausgiebigen Inspektion zu unterziehen und einige Wartungsarbeiten durchzuführen. Dabei traten Zweifel bzgl. der Froschmotorisierung auf. Vielleicht wurde gar kein 1098 ccm Motor eingebaut, sondern ist in meinem Frosch MK I ein 1275 ccm Cooper S Motor Serie A (Sprite MK IV HAN 9, 1966) verbaut worden. Somit würde der Frosch 65 PS leisten. Lt. Fahrzeugbrief hat er 1098 ccm. in den mir vorliegenden alten Unterlagen wurde von der Vorbesitzerin im Mai 2003 ein 1275er Motor mit der Nr. RS73254 bestellt?
Nichtsdestotrotz bedeutet das Frogeye Fahrspaß pur! Ein Fahrzeug, wo man knapp über der Straße sitzt, eine direkte Steuerung bedient, das Bremssystem nicht vergessen darf und noch richtig – mit – dem Auto arbeiten muss. Hören und Riechen gehört auch zu den Wahrnehmungen in solch einem Fahrzeug.
Ich bin nun Besitzer eines Oldtimers Austin Healey MK I, Baujahr 7/60, überarbeitet mit Teilen des AH MK II (HAN 7, ab 9/62) und motorisiert mit dem 1275 ccm Motor des Sprite MK IV (HAN 9 1966)!
Alles in Allem
„ein Zweisitzer mit dem man noch zusammen fahren muss!“
und nicht ein Fahrzeug, welches einen einfach fährt.
Hier die Bildergalerie:
Die Frage die sich mir nun stellt: mehr Originalität, welche Kompromisse?
Geplante Änderungen:
Original Lenkrad
Original Armaturen incl. Drehzahlmesser, Hupe, Blinkerschalter
Änderung der Elektrik
Scheibenwischanlage
Flügelmutter-Radschnellverschlüsse
Neues Cabrio-Softtop
Persenning – Tonneau Cover
hardtop?
Zwischenzeitich hatte ich an meinem ersten Urlaubstag im Dezember (12.12.2014) die Möglichkeit in einer Oldtimer Werkstatt in Ober-Ramstadt/Modau (zeitlos … mehr als Automobiles, Stefan Plichta) mit einem guten Bekannten zusammen eine 1. Inspektion auf, vor und unter Hebebühne durchzuführen:
Neue Zündkerzen, neue Zündkabel, Zündverteiler säubern u. justieren, undichten Wasserschlauch des Kühlsystems ersetzt, Blinkerschalter eingebaut, neues-altes Lenkrad eingebaut, Fahrzeug abgeschmiert und Unterboden inspiziert, Elektrik überprüft.
Jetzt folgt erst einmal die Winterwartezeit bis zur nächsten Möglichkeit am Frogeye zu schrauben und zu verbessern, weitere ungeklärte Fragen bzgl. Motorleistung zu recherchieren.
„Wann wird es endlich wieder Sommer?“ – Frühling würde mir schon genügen!
Die folgenden Frosch-Projekte stehen für 2015 an:
Reserverad kaufen
Reparatur Ölaustritt Radaufhängung/Hinterachse hinten rechts
4 neue Reifen
Drehzahlmesser instand setzen/austauschen
Neues Cabrioverdeck oder Persenning
Ein erstes Ziel wäre eine Teilnahme an einer Oldtimer Rallye/Rallye 2015 in unserem schönen Odenwälder Umfeld als Test seiner Tauglichkeit, wobei hierzu noch der Einbau eines Tripmasters notwendig ist.
Weiterer Lesestoff
Das 1. Homepage FROSCH Kauf – Restjahr 2014
Das 1. Homepage FROSCH Jahr 2015
Das 2. Homepage FROSCH Jahr 2016
Das 3. Homepage FROSCH Jahr 2017
Das 4. Homepage FROSCH Jahr 2018
Das 5. Homepage Frogeye Jahr 2019
Das 6. Homepage Frogeye Jahr 2020
Das 7. Homepage Frogeye Jahr 2021